- Gentileschi
- Gentileschi[dʒɛnti'lɛski],1) Artemisia, italienische Malerin, * Rom 8. 7. 1593, ✝ Neapel um 1652/53, Tochter von 2); von ihrem Vater ausgebildet, 1614-20 in Florenz, 1620-26 in Rom, ab 1630 in Neapel tätig, wo sie auf die lokale Malerschule wirkte. 1638/39 hielt sie sich in England auf. Stilistisch und in der Wahl der Motive folgte sie dem Vorbild Caravaggios, gegen Ende der 1630er-Jahre nahm sie über Domenichino und G. Lanfranco auch Einflüsse der Bologneser Malerschule auf. Ihre Gemälde zeigen eine Vorliebe für dramatische Frauenthemen und sind deshalb auch für Untersuchungen unter feministischem Aspekt von Interesse.Werke: Magdalena (um 1620; Florenz, Palazzo Pitti); Judith und Holofernes (mehrere Fassungen, u. a. um 1620; Florenz, Uffizien); Verkündigung (nach 1630; Neapel, Museo e Gallerie di Capodimonte).Die Vergewaltigung der Artemisia. Der Prozeß, hg. v. C. Wachenfeld (1992).2) Orazio, eigentlich O. Lomi, italienischer Maler, * Pisa 1563, ✝ London 7. 2. 1639, Vater von 1); war ab etwa 1576 in Rom, 1621-23 in Genua, dann in Turin und 1624-25 in Paris tätig. Ab 1626 wirkte er in London als Hofmaler Karls I. Er arbeitete zunächst unter dem Einfluss des toskanischen Manierismus und A. Elsheimers, ab etwa 1600 in der Nachfolge Caravaggios, dessen naturalistische Helldunkelmalerei er durch transparente Farben und eine lyrische Stimmung milderte und in dieser Form an französische und niederländische Künstler vermittelte (L. Le Nain, G. van Honthorst, H. Terbrugghen).Werke: Maria mit Kind (vor 1610; Florenz, Privatsammlung); Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (mehrere Fassungen, u. a. um 1628; Paris, Louvre); Lautenspielerin (um 1626; Washington, D. C., National Gallery of Art).
Universal-Lexikon. 2012.